Ist Neurodermitis heilbar?
Neurodermitis ist eine chronische beziehungsweise chronisch wiederkehrende, entzündliche Hauterkrankung. Die Veranlagung für die atopische Dermatitis tragen Betroffene ein Leben lang in sich. Als solche ist Neurodermitis nicht heilbar, jedoch lassen sich die Beschwerden durch eine Stabilisierung des Immunsystems unter Kontrolle halten. Über die sorgfältige Identifizierung aller auslösenden Faktoren ist es möglich, individuelle Behandlungspläne zu erstellen, mit denen sich Symptome lindern, beschwerdefreie Phasen erreichen und symptomfreie Zustände stabilisieren lassen.
Neurodermitis ist nicht heilbar, aber…
Das Krankheitsbild der Neurodermitis ist von einem trockenen und schuppigen Hautauschlag geprägt, der mit einem starken Juckreiz verbunden ist. Während Phasen einer deutlichen Verschlechterung des Krankheitsbildes, der sogenannten „Exazerbation“, wird die Haut beschädigt und es entstehen, beispielsweise durch eine Entzündung und/oder Kratzen, offene, nässende Stellen.
Die Erkrankung beginnt häufig im Säuglings- oder Kindesalter, wobei die geröteten und entzündeten Stellen insbesondere an den Beugeseiten der Arme und Beine sowie an Nacken und Händen auftreten. Das Typische an der Krankheit ist der schubweise Verlauf: Zwischen Zeiten, in denen die Haut mit den stark juckenden Ekzemen bedeckt ist, liegen immer wieder auch beschwerdearme oder -freie Phasen. Da die Krankheitsschübe durch unterschiedlichste Faktoren hervorgerufen oder begünstigt werden können, stellt die Identifizierung der jeweiligen Auslöser die Grundlage jeder zielführenden Therapie dar. Zwar ist Neurodermitis auch so nicht heilbar, doch einmal erkannt, kann durch die Vermeidung der Trigger-Faktoren die Spanne bis zum nächsten Schub verlängert und die Zahl der Schübe verringert werden.
In der Spezialklinik Neukirchen, die als Fachklinik unter anderem auf Neurodermitis spezialisiert ist, steht uns für die Erkennung der Auslösefaktoren ein breitgefächertes Instrumentarium an ernährungsphysiologischen, umweltanalytischen, immunologischen, mikrobiologischen und klinisch-chemischen Untersuchungsverfahren zur Verfügung.
Nahrung, Darmflora und Umweltfaktoren spielen oft zentrale Rolle
Neurodermitis ist eine komplexe Erkrankung, bei deren Entstehung häufig mehr als nur ein Faktor involviert ist. Voraussetzung für eine auch auf lange Sicht erfolgreiche Therapie ist daher, gegebenenfalls auch mehrere Ursachen zu erkennen und zu behandeln. Dabei spielt die Ernährung der Betroffenen oft eine überraschend große Rolle. Allergene aus bestimmten Lebensmitteln beziehungsweise Nahrungsbestandteile wie zum Beispiel Kuhmilch oder Hühnerei stehen häufig ganz oben auf der Liste der Auslöser. Dennoch sind sich zahleiche Neurodermitiker ihrer Nahrungsmittelallergien gar nicht bewusst. Die Untersuchung auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten steht daher ebenfalls im Zentrum des Diagnose- und Behandlungsansatzes der Spezialklinik Neukirchen. Ebenso zählt eine mikrobiologische Diagnostik der Haut- und Darmflora zu den Analyseverfahren, die zur Identifizierung der Auslöser zum Einsatz kommen. Denn neueren Erkenntnissen zufolge spielt die Darmflora eine wichtige Rolle in der (Fehl-)Regulation des Immunsystems. Somit hat sich eine Störung der mikrobiellen Darmflora ebenfalls als wichtiger Faktor zur Begünstigung des Krankheitsbildes erwiesen.
Eine wichtige Ursache für Neurodermitis, die oft unterschätzt wird, sind die zunehmenden Belastungen durch Umweltfaktoren wie zum Beispiel Holzschutzmittel, Autoabgase, Pestizide sowie Insektizide und Düngemittel, aber auch Schwermetalle. Diese sowie weitere Schadstoffe können sich negativ auf das Immunsystem und den zellulären Energiestoffwechsel auswirken.
Selbstverständlich sind weitere Faktoren bei der Ursachensuche für Neurodermitis-Schübe zu berücksichtigen. Persönlicher Stress und psychische Belastungen, die sich auf die neurohormonelle Situation auswirken, spielen hier genauso eine Rolle wie ein möglicher Mangel an Vitaminen und essenziellen Fett- und Aminosäuren.
Von der Diagnose zum individuellen Therapieansatz
Da Neurodermitis nicht heilbar ist, setzen wir in der Spezialklinik Neukirchen für die Erreichung möglichst langer Phasen der Beschwerdefreiheit auf ein Zusammenspiel aus aufwändiger Diagnostik und auf deren Ergebnissen basierenden, individuell entwickelten Therapieansätzen. Dabei wenden wir ein ganzheitliches, kortison- und bestrahlungsfreies Therapiekonzept an. Denn unserer Auffassung nach zeigt schon die Vielzahl der möglichen Auslöser für Neurodermitis, dass eine lokale, symptomatische Behandlung mit Kortison, Bestrahlung, Antihistaminika oder auch den seit neuestem häufig in Therapien angewendeten, immunhemmenden „Biologika“ keine langfristig erfolgversprechende Behandlungsoption darstellen kann.
Jede Patientin und jeder Patient muss individuell betrachtet werden. Unsere Herangehensweise basiert dabei auf einer ganzheitlichen Sicht auf den Menschen, die sowohl dem Körper als auch der Psyche sowie dem Umfeld des Patienten Beachtung schenkt. So finden auch psychische Faktoren, die in den Verlauf der Neurodermitis hineinspielen können, die Aufmerksamkeit, die sie verdienen. Zwar ist Neurodermitis nicht heilbar, dennoch sind die Beschwerden keineswegs ein Schicksal, mit dem sich Betroffene abfinden müssen. Mit unserem Behandlungsansatz verfolgen wir erfolgreich das Ziel langfristiger Beschwerdefreiheit, wobei symptomfreie Phasen von mehreren Jahre durchaus realistisch sind. So konnte unser interdisziplinär aufgestelltes Team bei mehr als 80 Prozent der behandelten Patientinnen und Patienten eine nachhaltige (dauerhafte) Verbesserung der auftretenden Beschwerden erreichen. Diese Phase hielt länger als zweieinhalb Jahre. Weitere Informationen dazu finden Sie auf unseren Seiten zur ganzheitlichen Neurodermitis-Therapie. Zusätzlich bietet unser Konzept weitere Möglichkeiten, Neurodermitis alternativ zu behandeln.
Gern stehen wir Ihnen für weitere Informationen, sei es zu unserem Diagnoseverfahren sowie unserem Klinikkonzept, zur Verfügung. Oder leiden Sie selbst an Neurodermitis und möchten mehr zu unserem Therapieansatz erfahren? Rufen Sie uns an unter +49 9947 – 28102 oder schreiben Sie uns eine E-Mail an info@allergieklinik.de.
Unter Patienteninformationen finden Sie alles Wissenswerte rund um unsere Klinik sowie alle Informationen zu einem Aufenthalt in unserem Haus.
