Neurodermitis (Atopische Dermatitis)

Ganzheitliche Neurodermitistherapie

Gegenwärtig leiden in Deutschland ca. 25 Millionen Menschen an Allergien, darunter sind mehr als 4,5 Millionen Neurodermitiker.
Die Suche nach den individuellen Auslösern von Neurodermitis gleicht der Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen. Häufig spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Voraussetzung für eine dauerhaft erfolgreiche Therapie ist daher, dass die wichtigsten Ursachen der Erkrankung erkannt und behandelt werden.

Die unerträglichen Schmerzen, der Juckreiz, Schlafstörungen und die psychische Belastung zwingen die Betroffenen zu einer „Odyssee“ von Arztbesuchen, Klinikaufenthalten und Klimakuren, wobei die erreichten Erfolge in der Regel nur von kurzer Dauer sind. Oft schon wenige Wochen nach abgeschlossenem Klinikaufenthalt tritt die Erkrankung erneut auf und die Symptome kehren schubweise zurück.

Um den beruflichen und privaten Alltag zu meistern, bleibt oft nur noch der Griff zu kortisonhaltigen Medikamenten oder Bestrahlungstherapien. Diese jedoch haben in Langzeitanwendung ernsthafte Nebenwirkungen, die ebenso wie das nicht hinreichend beherrschte Krankheitsbild eine Erwerbsunfähigkeit nach sich ziehen können. Die Suche nach wirkungsvollen Alternativen wird zu einem verständlichen und oft vehement vertretenen Anliegen zahlreicher Patienten. Deutsche und ausländische Forschungsteams aus den USA, Japan und England bestätigen, dass eine der wichtigsten Ursachen für das Entstehen allergischer Erkrankungen wie Asthma, Heuschnupfen und Neurodermitis, neben der noch diskutierten genetischen Veranlagung, die ständig wachsende Belastung unserer Umwelt ist.

Umweltfaktoren und Imunsystem

Es hat sich gezeigt, dass Umweltgifte wie z. B. Holzschutzmittel, Autoabgase, Pestizide, Insektizide, Düngemittel, chemische Rückstände und Schwermetallionen aus dem Trinkwasser und aus Amalgamfüllungen sowie Zusatzstoffe aus der Nahrung den zellulären Energiestoffwechsel und die körperliche Immunreaktion beeinträchtigen, ja sogar blockieren können. Nervenvergiftende Wirkungen verschiedener Umweltgifte lassen sich häufig auch durch signifikante Abweichungen im Neurohormonstoffwechsel dokumentieren. Die ohnehin veränderte neurohormonelle Lage wird durch die psychogenen Faktoren wie Streß, Konfliktsituationen, Angstzustände etc. weiter verschlechtert und beeinflusst die Tätigkeit der Abwehrzellen negativ.

Das dadurch gestörte Immunsystem erlaubt einerseits das Entstehen allergischer Reaktionen gegenüber normalen Umweltfaktoren (Pollen, Haare, Gräser, Getreide, Staub, Federn, Nahrungsmittel) und führt andererseits zu einer erhöhten Infektanfälligkeit, die praktisch bei allen Patienten mit chronischen Hauterkrankungen festzustellen ist. Chronische Infekte der Haut, Schleimhäute und des Darmes können wiederum zu Juckreiz, Asthma- und Niesanfällen, Darmkoliken oder anderen Beschwerden führen, die von den typischen allergischen Reaktionen kaum mehr zu unterscheiden sind. Besonders wichtige Verdauungs- und Absorptionsvorgänge im Darm sind bei Allergikern durch die krankmachende Fäulnisflora (massenhafte Vermehrung von Bakterien und Pilzen) wesentlich gestört.

Auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten können für viele überraschende Symptome wie Kopfschmerzen, Migräne, Hautausschläge aller Art und Darmprobleme bis hin zur Atemnot verantwortlich sein. Man unterscheidet hier typische allergische Reaktionen gegen Nahrungsmittel, die mit einer Beteiligung des Immunsystems stattfinden und „falsche“ allergische Reaktionen, die meistens auf Zusatzstoffe aus der Nahrung zurückzuführen sind.

Zu einer Schwächung des Immunsystems und damit zu erhöhter Infektanfälligkeit können außerdem ein Mangel an Proteinen und Vitaminen sowie ein Mangel an essentiellen Fett- und Aminosäuren führen. Um die wichtigsten verursachenden Faktoren herauszufinden, ist meistens echte Detektivarbeit notwendig.

Gute Heilungschancen durch integrative Therapiemaßnahmen

Schon aus der Vielzahl der möglichen Faktoren, die Neurodermitis auslösen können, wird leicht verständlich, dass eine lokale symptomatische Therapie mit Kortison, Antihistaminika (Entzündungshemmstoffen) oder Bestrahlungen kaum eine Chance für eine dauerhafte Beschwerdefreiheit bietet.

Zur Behandlung von Allergien und chronischen Hauterkrankungen, wie z. B. Neurodermitis und Schuppenflechte, haben daher Ärzte der Spezialklinik Neukirchen ein umweltmedizinisches Therapiekonzept entwickelt, das bereits bei mehr als 25.000 Patienten erfolgreich angewandt wurde. Nach einer aufwendigen Diagnose konzentrieren sich die Ärzte auf die individuellen Abweichungen der Stoffwechsellage, der Immunlage und der Ernährungssituation, um entsprechende, gezielte Therapieansätze zu ermitteln.
Als Ergebnis zeigen die zur Verfügung stehenden Statistiken des Deutschen Psoriasisbundes und des Deutschen Neurodermitikerbundes eine langfristige / dauerhafte Beschwerdefreiheit in mehr als 80% der in der Spezialklinik Neukirchen behandelten Fälle.

Akutbehandlung chronischer Haut-, Darm- und Lungeninfekte

Die Sanierung mikrobiell verursachter Hautveränderungen kann u. U. bis zu ca. drei Wochen dauern. Spezielle Behandlungsverfahren mit vitamin- und energiereichen Salben sowie die Softlaser-Therapie beschleunigen die Regeneration der Haut und hemmen gleichzeitig den Juckreiz.

Sowohl Neurodermitiker als auch die meisten umweltbelasteten Patienten leider unter immer wiederkehrenden Infekten des Magen-Darm-Traktes und der Lunge (Asthmatiker). Zur Sanierung sind regelmäßige Gaben spezifischer Medikamente in Infusionen oder Kapseln notwendig. Gleichzeitig wird die physiologische Darmflora mit speziellen Präparaten wieder aufgebaut.

Individuelle Ausleitungsverfahren (Infusionen, orale Therapien, Sauna)

Diese sind permanent im Einsatz, abhängig von den festgestellten Belastungen (Holzschutzmittel, Pestizide, Farbstoffe, Lösungsmittel, Schwermetalle aus Dentallegierungen, Zusatzstoffe aus der Nahrung).

Die angewandten Verfahren zur Ausscheidung der Schadstoffe liefern wichtige Hinweise auf den Belastungsgrad des Patienten. Genauso wie die Schweißproben nach Saunagängen, anhand derer verschiedene Umweltschadstoffe gaschromatographisch messbar sind. Die Steigerung der Entgiftungsfähigkeit der Leber und des Blutes, gepaart mit der Entfernung belastender Umweltschadstoffe zuhause, bieten die Voraussetzung für eine dauerhafte Beschwerdefreiheit.

Individuelle Immunregulation

Anstelle von Korisonpreparaten oder Antihistaminika wird die allergische Reaktion ausgewählter Abwehrstoffe (Gammaglobulinpräparate), bakterieller Extrakte, pflanzlicher Mittel und bei komplizierten Problemfällen auch durch kurzfristige Gabe von Antibiotika unterdrückt.

In der zweiten Behandlungsphase wird dann das Immunsystem stimuliert durch biologische und pflanzliche Präparate, Vitamine und Spurenelemente sowie mit Hilfe gezielter Impfstoffe.

Stoffwechselausgleichende Maßnahmen

Sie beinhalten eine Reihe individueller Ansätze, wobei Vitamin-, Spurenelement-, Fett- und Energiestoffwechsel individuell berücksichtigt werden. Die Gaben haben einen permanenten Charakter in Form von Infusionen, Injektionen und Oralpräparaten und werden ergänzt durch spezielle Therapieformen.

Individuelle Diät nach entsprechender Identifizierung allergener und pseudoallergener Nahrungsmittelbestandteile

Die Austestung und Identifizierung der Lebensmittel, die vom Patienten nicht vertragen werden, erfolgt anhand eines kontrollierten Testverfahrens, in dessen Rahmen die Häufigkeit allergischer und pseudoallergischer Reaktionen gegen Nahrungsmittelallergene untersucht wird. Durch eine gezielte Gabe bestimmter Nahrungsmittel(-gruppen) in bestimmten Zeitintervallen kann eine auch verzögert auftretende Reaktion eindeutig dem zuvor gegebenen Nahrungsmittel zugeordnet werden (Rotationsdiät).

Bei der Nahrungsmittelauswahl kommt es außerdem auf die gezielte Ausschaltung von Zusatzstoffen in Lebensmitteln an (Konservierungsmittel, Farbstoffe, Gelier-/Binde- und Spritzmittel), die die ursprünglichen Eigenschaften eines Nahrungsmittels in nicht berechenbarer Weise verändern. Im konkreten Fall werden hypoallergene Such-, Auslaß- oder Rotationsdiäten verordnet.

Die aus den ernährungsdiagnostischen Untersuchungen gewonnenen Erkenntnisse über die individuellen Provokationsfaktoren sind Grundlage der für jeden Patienten zusammenzustellenden Ernährungstherapie.

Psychologische Betreuung

Eine wichtige Komponente des ganzheitlichen Therapiekonzepts ist die psychosomatische und psychosoziale Betreuung und Behandlung. Der Patient soll innerhalb des Behandlungszeitraums in seiner Sensibilität gegenüber Körpersignalen geschult werden und lernen, die eigenen „Spielräume“ zu erkennen und zu nutzen. Mit Hilfe spezieller Entspannungstechniken wie Bio-Feedback, Yoga und autogenem Training werden kaum wahrnehmbare Unterschiede der körpereigenen Erregungszustände erkennbar gemacht. Ziel der Übungen ist es, durch bestimmte eingeübte Selbstkontrollmechanismen die vom autonomen Nervensystem gesteuerten Funktionen aktiv selbst zu beeinflussen, so dass einem evtl. neuen Krankheitsschub schon frühzeitig entgegengewirkt werden kann.

Zu den körperorientierten Methoden zur Verbesserung der Körperwahrnehmung, Selbsterkennung und -akzeptanz zählen außerdem Sport- und Bewegungstherapien, wie z. B. die progressive Muskelentspannung und die Atemübungen für Allergiker, mit denen dem Patienten neue Möglichkeiten vorgestellt werden sollen, um Auslösefaktoren der Erkrankung (Alltagsanforderungen, Stresssituationen) durch aktive Entspannung zu begegnen.

Ein weiterer Schwerpunkt ist das gezielte Training des Umgangs mit krankheitsspezifischen Situationen mit den Methoden der Verhaltenstherapie (Seminare für Selbstsicherheitstraining, Streßbewältigung, Beschäftigungstherapie).

Zudem gehören zum psychosozialen Behandlungskreis spezielle Psychotherapiegruppen, in denen Gespräche der Patienten untereinander zur gemeinsamen Analyse der persönlichen Problematik beitragen und damit seelische Belastungen, Konflikte und Spannungen im Zusammenhang mit der Erkrankung abbauen. Mit Hilfe der Gestaltungstherapie werden außerdem auf dem Wege der bildhaften Gestaltung Möglichkeiten eröffnet, Problembereiche zu erfassen und so der psychotherapeutischen Betreuung und Bearbeitung besser zugänglich zu machen. Die oben erwähnten Entspannungs- und verhaltenstherapeutischen Methoden im Rahmen der psychologischen Betreuung zielen auch auf die Harmonisierung und Integration des Patienten in sein eigenes soziales Umfeld in der Nachbehandlungsphase ab. Von besonderer Bedeutung sind hier auch die Mutter-Kind-Beziehungs-Seminare, die die Führung des neurodermitischen oder hyperaktiven Kindes in seiner gewohnten sozialen Umgebung zu Hause neu definieren.

Patientenberatung

Nach vier Wochen Intensivtherapie ist der Heilungsprozeß trotz Beschwerdefreiheit noch nicht abgeschlossen. Um weiterhin beschwerdefrei zu bleiben, werden die Patienten vor der Entlassung ausführlich über die Einhaltung wichtiger pflegerischer, diätetischer, darmsanierender und verhaltenstherapeutischer Maßnahmen in der Nachbehandlungsphase belehrt.

Die Untermauerung des Behandlungserfolges wird in der Regel durch drei bis vier ambulante Kontrolluntersuchungen gesichert, wobei ein aktueller allergologischer, mikrobiologischer und diätetischer Status quo erhoben und mit entsprechenden therapeutischen Empfehlungen ergänzt wird. Der Kontakt und die Kooperation mit der Familie des Betroffenen und dem niedergelassenen Hausarzt ist ebenfalls von Bedeutung für den erfolgreichen Abschluß der Nachbehandlungsphase.

Das umweltmedizinische Therapiekonzept der Spezialklinik führt bei über 80 % aller behandelten Neurodermitispatienten zu einer dauerhaften Beschwerdefreiheit (länger als 2 ½ Jahre). Diese Erfolge bestätigen die Richtigkeit dieses ganzheitlichen Therapiekonzeptes ebenso wie auch viele Ärzte, Patientenorganisationen und alle Krankenkassen Deutschlands, die die Klinik völlig anerkannt haben. Die Klinik wird seit Jahren von Patienten aller Bundesländer sowie von ausländischen Patienten aufgesucht.

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